Die Reisevorbereitung besteht nicht nur aus Tickets und Kofferpacken. Der Internationale Impfausweis – das kleine gelbe Heft – kann an der Grenze genauso wichtig sein wie der Reisepass. Hier erfahren Sie, welche Impfungen derzeit streng kontrolliert werden und wie Sie sicher an Ihr Reiseziel gelangen.
Warum der internationale Impfausweis wichtig ist
Das unscheinbare gelbe Heft liegt oft in einer Schublade, doch bei Fernreisen ist es ein wichtiger Reisedokument. In Europa begegnet man selten Krankheiten wie Dengue oder Japanische Enzephalitis, doch für viele Länder außerhalb der EU ist ein Impfnachweis Pflicht.
Wo die Regeln am strengsten sind: Gelbfieber, Polio, Meningokokken
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Gelbfieber: Für viele Länder in Afrika und Lateinamerika ist diese Impfung verpflichtend. In Ghana, Tansania oder Bolivien muss bei der Einreise (auch im Transit) ein gültiger Eintrag im Internationalen Impfzertifikat vorgelegt werden. Ohne Nachweis drohen Quarantäne oder Einreiseverweigerung.
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Poliomyelitis (Kinderlähmung): In Ländern wie Pakistan und Nigeria zirkuliert das Virus weiterhin. Reisende müssen ein aktuelles Impfzeugnis (nicht älter als zwölf Monate) vorweisen – teils sogar vor der Abreise. Ziel ist es, eine erneute Einschleppung des Virus zu verhindern.
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Meningokokken-Impfung: Für Pilger, die zur Hadsch oder Umrah nach Saudi-Arabien reisen, ist der Nachweis dieser Impfung verpflichtend. Sie schützt vor einer gefährlichen Form der Meningitis, die sich in großen Menschenmengen leicht verbreiten kann.
Tipp: Auch Transitaufenthalte zählen! Selbst ein paar Stunden in einem Risikogebiet können dazu führen, dass bei der Weiterreise ein Impfnachweis verlangt wird.
Sinnvolle zusätzliche Impfungen
Je nach Reiseziel empfehlen Tropenmediziner weitere Schutzimpfungen:
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Hepatitis A und B, Typhus, Tollwut – besonders bei längeren Aufenthalten oder Reisen abseits touristischer Routen.
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Japanische Enzephalitis – empfohlen für längere Aufenthalte oder Reisen in ländliche Gebiete Südostasiens (Thailand, Vietnam, Indonesien, Philippinen). Die Impfung erfolgt in zwei Dosen im Abstand von vier Wochen.
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Cholera – meist nur für Hilfsorganisationen oder Langzeitaufenthalte in Hochrisikogebieten (z. B. Mosambik, Äthiopien, Haiti) verpflichtend. Für Individualreisende freiwillig, aber ratsam bei Abenteuerreisen. Eine orale Impfung bietet mehrere Jahre Schutz.
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COVID-19 – Im Jahr 2025 meist freiwillig, jedoch verlangen einige Länder weiterhin einen Nachweis für Risikogruppen oder in Gesundheitsnotfällen.
So reisen Sie gut vorbereitet
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Planen Sie mindestens sechs Wochen vor Abflug, um kombinierte Impfungen oder Auffrischungen rechtzeitig durchführen zu können.
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Wenden Sie sich an Tropeninstitute oder reisemedizinisch geschulte Hausärzte, die die aktuellen Vorschriften der Zielländer kennen.
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Prüfen Sie vor der Reise die Empfehlungen des Auswärtigen Amts, der WHO und des Robert-Koch-Instituts.
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Bewahren Sie Originaldokumente (gelber Impfpass oder EU-Digitalzertifikat) immer im Handgepäck auf.
Fazit
Auch wenn es manchmal lästig erscheint: Der Impfausweis ist Ihr „Sicherheits-Ticket“. Er schützt nicht nur Sie selbst, sondern auch Mitreisende und die lokale Bevölkerung. Mit etwas Planung wird Ihre Reise komfortabler – und vor allem sicherer – für alle.

