Kurz gesagt: Das inklusive Berliner Theater RambaZamba, in dem seit 30 Jahren Schauspieler*innen mit Behinderung spielen, steht wegen stark gestiegener Fixkosten und fehlendem künstlerischem Budget vor dem Aus. Ohne institutionelle Förderung sind neue Premieren nicht möglich – und ohne Premieren ist ein Theater kein Theater.
Was RambaZamba Einzigartig Macht
RambaZamba ist eine der wenigen festen Bühnen in Deutschland, auf der Menschen mit Behinderung als vollwertiges Ensemble arbeiten. Hier inszenierten u. a. Leander Haußmann und Milan Peschel; rund 35 Schauspieler*innen stehen regelmäßig auf der Bühne, prominente Gäste treten häufig auf. Das Repertoire verbindet Klassiker und moderne Bearbeitungen – von „Pension Schöller“, „Lulu“ und „Sportskanone“ bis zu Adaptionen wie „Einer flog über das Kuckucksnest“ sowie Eigenproduktionen wie „Läuft!“ (brillant!) und „Superfrauen“.
Warum Das Theater In Der Krise Steckt
Laut Intendant Jakob Höhne haben die in den letzten Jahren stark gestiegenen Kosten die Fördermittel „aufgefressen“: Das Geld fließt in laufende Fixkosten, für neue Produktionen bleibt nichts übrig. Ein Theater ohne Premieren verliert Publikum und Einnahmen – ein Teufelskreis. Ähnliche Probleme treffen auch andere kleine Berliner Projekte, etwa das Gefängnistheater AufBruch.
Produktionen, Namen, Kooperationen
RambaZamba bespielt die Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg und kooperiert seit der vergangenen Spielzeit wieder mit dem Deutschen Theater. Auf der Bühne standen u. a. Christian Berend, Franziska Kleinert, Anil Merican, Dirk Nadler, Jonas Zippel, Sebastian Urbanski und Nele Winkler; als Gäste traten Phil Ossmann, Amon Wendel, Matthias Mosbach/Norbert Stöss auf. Leander Haußmann gab mit „Einer flog über das Kuckucksnest“ sein Regiedebüt bei RambaZamba – mit eigener Bühne und Kostümen; Musik: Gespenster; Video: Marco Cazzilieri; Licht: Andrei Albu, Amelie Boitz, Martin Wolter; Ton: Gary Scully, Fatemeh Ghasamipour; Dramaturgie: Steffen Zünkell – Premiere am 17. Oktober 2022 in Berlin (Foto: Andy Weiland | Theater RambaZamba).
Warum Es Keine Alternative Gibt
So großartig die Künstlerinnen sind: Sie benötigen eine inklusiv organisierte Produktionsstruktur – barrierefreie Proben, angepasste Abläufe, Begleitung. Normale Theater bieten diese Basis in der Regel nicht. Ein Ende von RambaZamba würde daher das einzige stabile berufliche Umfeld für viele Schauspielerinnen mit Behinderung zerstören.
Was Jetzt Nötig Ist
Im offenen Brief des Theaters heißt es: Projektmittel reichen nicht – gebraucht wird planungssichere, institutionelle Förderung. Zahlreiche Kulturgrößen unterstützen RambaZamba, u. a. die Regisseure Frank Castorf, Tom Tykwer und Leander Haußmann sowie die Schauspieler*innen Lars Eidinger, Corinna Harfouch und Matthias Schweighöfer. Jetzt sind Berliner Kulturpolitik und Förderinstitutionen gefragt.
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