Im gregorianischen Kalender bildet der Dezember den Abschluss des Jahres, während das neue liturgische Jahr für Christen bereits am ersten Adventssonntag beginnt. In dieser Zeit vermischen sich in Deutschland religiöse Traditionen verschiedener Glaubensrichtungen: Christen feiern Advent und Weihnachten, Buddhisten erinnern an die Erleuchtung Siddhartha Gautamas, Juden zünden die Lichter zu Chanukka an, und die Jesiden begehen einen ihrer wichtigsten Feiertage. Der interreligiöse Kalender für Dezember 2025 zeigt, welche Feste in diesem Monat stattfinden und welche Bedeutung sie jeweils haben.
- Barbaratag – 4. Dezember
- Nikolaustag – 6. Dezember
- Zweiter Advent – 7. Dezember
- Mariä Empfängnis – 8. Dezember
- Bodhi-Tag – 8. Dezember
- Luciafest – 13. Dezember
- Dritter Advent – 14. Dezember
- Tag des Lama Tsongkhapa – 14. Dezember
- Chanukka – 14.–22. Dezember
- Ida-Ezi – 19. Dezember
- Vierter Advent – 21. Dezember
- Heiligabend – 24. Dezember
- Weihnachten – 25.–26. Dezember
- Zwölf Weihnachtstage – 25. Dezember bis 6. Januar
- Zardusht-no Diso – 26. Dezember
- Fest der Unschuldigen Kinder – 28. Dezember
- Silvester – 31. Dezember
Zu den zentralen religiösen und kulturellen Gedenktagen im Dezember 2025 in Deutschland gehören:
4. Dezember: Barbaratag
6. Dezember: Nikolaustag
7. Dezember: Zweiter Advent
8. Dezember: Mariä Empfängnis
8. Dezember: Bodhi-Tag
13. Dezember: Luciafest
14. Dezember: Dritter Advent
14. Dezember: Tag des Lama Tsongkhapa
14.–22. Dezember: Chanukka
19. Dezember: Ida-Ezi (Jesidisches Fest)
21. Dezember: Vierter Advent
24. Dezember: Heiligabend
25.–26. Dezember: Weihnachten
25. Dezember – 6. Januar: Zwölf Weihnachtstage
26. Dezember: Zardusht-no Diso
28. Dezember: Fest der Unschuldigen Kinder
31. Dezember: Silvester
Barbaratag – 4. Dezember
(katholisch)
Der 4. Dezember ist der Gedenktag der heiligen Barbara von Nikomedien, die laut Legende von ihrem Vater eingesperrt wurde, nachdem dieser von ihrer christlichen Glaubensüberzeugung erfahren hatte. Nach ihrer Flucht wurde sie in einer Felsspalte gefunden und enthauptet. Die heilige Barbara gilt als Schutzpatronin der Bergleute, weshalb in Deutschland in Schächten und Tunneln sogenannte Barbaralichter entzündet und Gottesdienste unter Tage abgehalten werden.
Eine weit verbreitete Tradition ist das Schneiden von Kirsch- oder Apfelzweigen, die in eine Vase gestellt werden. Blühen sie bis zum Heiligabend, gelten sie als Zeichen für Glück und einen guten Jahresbeginn.
Nikolaustag – 6. Dezember
(christlich)
Der Nikolaustag ist vor allem für Kinder ein Höhepunkt im Dezember. In der Nacht auf den 6. Dezember stellen sie einen geputzten Stiefel vor die Tür, den der heilige Nikolaus mit kleinen Geschenken füllt. Die Tradition geht auf den historischen Nikolaus von Myra zurück, einen Bischof aus dem 4. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Türkei.
Die bekannteste Legende erzählt, wie er drei Goldstücke heimlich in das Haus eines armen Mannes warf, um dessen Töchter vor einer erzwungenen Heirat zu retten. Nikolaus gilt zudem als Beschützer von Seeleuten und Menschen in Not. Seit dem 19. Jahrhundert erscheint er in Deutschland häufig zusammen mit Knecht Ruprecht, der mit einer Rute das Fehlverhalten von Kindern symbolisch tadelt.
Zweiter Advent – 7. Dezember
(christlich)
Mit dem zweiten Advent wird die zweite Kerze des Adventskranzes entzündet. Während am ersten Advent Gottes Macht im Mittelpunkt steht, hebt der zweite Advent die Hoffnung auf Erlösung hervor. Das lateinische Motto „Populus Sion“ stammt aus dem Eröffnungsgesang der Messe. Es ist ein Tag, der Trost, Hoffnung und die Sehnsucht nach Gottes Nähe betont.
Mariä Empfängnis – 8. Dezember
(römisch-katholisch)
Mariä Empfängnis bezieht sich nicht auf die jungfräuliche Empfängnis Jesu, sondern auf die unbefleckte Empfängnis Mariens selbst. Nach katholischem Glauben war Maria vom ersten Moment ihres Seins an frei von der Erbsünde. Dieser Festtag wurde 1708 unter Papst Clemens XI. zu einem Hochfest erhoben und ist in Österreich, Liechtenstein und Teilen der Schweiz ein staatlicher Feiertag.
Bodhi-Tag – 8. Dezember
(buddhistisch)
Der Bodhi-Tag erinnert an die Erleuchtung Siddhartha Gautamas unter dem Bodhi-Baum. Nachdem er erstmals Armut, Krankheit und Tod gesehen hatte, gab er sein luxuriöses Leben auf, um nach Wahrheit und innerer Freiheit zu suchen. Während tiefer Meditation überwand er alle Begierden und erreichte Bodhi – den Zustand der Erleuchtung.
In Japan wird der Bodhi-Tag immer am 8. Dezember gefeiert, während das Datum in anderen Ländern je nach Mond-Solar-Kalender variiert. Die heiligen Bodhi-Bäume werden mit Lichterketten geschmückt, die die „drei Juwelen“ symbolisieren: Buddha, Dharma und Sangha.
Luciafest – 13. Dezember
(christlich)
Das Fest erinnert an die heilige Lucia von Syrakus, deren Name „die Leuchtende“ bedeutet. Sie verteilte der Legende nach Lebensmittel an Bedürftige und trug einen Kranz aus Kerzen auf dem Kopf. In Schweden hat das Luciafest eine besondere Bedeutung: Die älteste Tochter der Familie verkörpert Lucia, gekleidet in Weiß und mit Kerzenkrone, und führt einen Lichterzug durch die Dunkelheit. Das Fest verkündet symbolisch das nahende Weihnachtslicht und ist heute eng mit skandinavischer Kultur verbunden.
Dritter Advent – 14. Dezember
(christlich)
Am dritten Advent brennen drei Kerzen am Adventskranz. Dieser Sonntag trägt den Namen „Gaudete“ – „Freut euch!“. In vielen Kirchen wird besonders festliche Musik gespielt, und der Fokus liegt auf der Vorfreude auf die Geburt Christi.
Tag des Lama Tsongkhapa – 14. Dezember
(buddhistisch)
Lama Tsongkhapa, Gründer der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus, lebte von 1357 bis 1419. Seine Werke, darunter das berühmte „Lamrim Chenmo“, gehören bis heute zu den wichtigsten Schriften des Buddhismus. Der Gedenktag fällt auf den 25. Tag des 10. tibetischen Monats. An diesem Tag entzünden Gläubige Butterlampen und rezitieren Texte zur Erinnerung an seine Weisheit und Lehre.
Chanukka – 14.–22. Dezember
(jüdisch)
Chanukka, das jüdische Lichterfest, erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dem Sieg der Makkabäer im 2. Jahrhundert v. Chr. Das Wunder des Öls – eine kleine Menge geweihten Öls brannte acht Tage – wird durch das abendliche Entzünden der Chanukkia gefeiert.
Mit dem „Schammasch“ wird jeden Abend eine zusätzliche Kerze entzündet, bis am achten Tag alle brennen. Chanukka ist geprägt von Liedern, Spielen, traditionellen Speisen wie Latkes und Sufganiyot sowie dem Aufstellen der Chanukkia am Fenster als sichtbares Zeichen des Glaubens.
Ida-Ezi – 19. Dezember
(jesidisch)
Ida-Ezi ist einer der wichtigsten Feiertage der Jesiden und fällt auf den dritten Freitag im Dezember. Er markiert das Ende einer dreiwöchigen Fest- und Fastenzeit. Die Wochen davor sind dem Sonnenengel (Şêşims) und den Familienheiligen gewidmet. Am Höhepunkt, Ida-Ezi, feiern die Gläubigen Gott als Schöpfer.
Typisch für diesen Tag sind gemeinsames Kochen, Feiern und der Besuch von Familien, die einen Verlust erlitten haben. Die Erinnerung an die Verstorbenen hat dabei einen besonderen Stellenwert.
Vierter Advent – 21. Dezember
(christlich)
Mit dem vierten Advent endet die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Alle vier Kerzen des Adventskranzes brennen, und der Tag ist traditionell Maria gewidmet. Die Lesungen erinnern an die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria. Die Rorate-Messen im Kerzenlicht bilden den Abschluss des Advents.
Heiligabend – 24. Dezember
(christlich)
Der Heiligabend leitet das Weihnachtsfest ein. In vielen Ländern – darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz – findet an diesem Tag die Bescherung statt. Der Brauch geht auf Martin Luther zurück, der die Aufmerksamkeit der Kinder auf das Christkind lenken wollte.
Katholiken besuchen oft die Mitternachtsmesse, während Protestanten die Christvesper feiern. Die Weihnachtskrippe, der geschmückte Baum und Familienfeiern prägen den Abend.
Weihnachten – 25.–26. Dezember
(christlich)
Weihnachten feiert die Geburt Jesu Christi. Seit dem Jahr 336 wurde der 25. Dezember als Festtag begangen, als christlicher Ersatz für das Fest des „unbesiegbaren Sonnengottes“. Christus gilt symbolisch als „Licht der Welt“.
Am 26. Dezember gedenkt die Kirche des heiligen Stephanus, des ersten christlichen Märtyrers. In Deutschland sind beide Tage gesetzliche Feiertage.
Zwölf Weihnachtstage – 25. Dezember bis 6. Januar
(Brauchtradition)
Die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Epiphanie werden als „Rauhnächte“ oder Zwölf Weihnachtstage bezeichnet. Früher dachte man, dass in diesen Nächten Geister umherziehen, weshalb Häuser und Ställe ausgeräuchert wurden. Heute gelten sie als Zeit der Besinnung, des Rückblicks und des Übergangs ins neue Jahr.
Zardusht-no Diso – 26. Dezember
(zoroastrisch)
An diesem Tag gedenken iranische Zoroastrier des Propheten Zarathustra, Begründer des Zoroastrismus. Seine Lehre über den Kampf zwischen Gut und Böse und die Verantwortung des Menschen prägt die Religion bis heute.
Fest der Unschuldigen Kinder – 28. Dezember
(katholisch)
Das Fest erinnert an die biblische Erzählung vom Kindermord des Königs Herodes, der alle Knaben in Bethlehem töten ließ. Historiker diskutieren die historische Grundlage, doch der Tag mahnt an die unschuldigen Opfer von Gewalt. In vielen Gemeinden werden Kinder und ihre Eltern an diesem Tag besonders gesegnet.
Silvester – 31. Dezember
(christlich / kulturell)
Der letzte Tag des Jahres trägt seinen Namen nach Papst Silvester I., der am 31. Dezember 335 starb. In Gottesdiensten danken Gläubige für das vergangene Jahr und bitten um Segen für das neue.
Viele Länder pflegen ihre eigenen Silvesterbräuche: In Dänemark zerschlägt man Porzellan, in Tschechien deutet man Apfelkerne, und in Schottland trinkt man den traditionellen „Hot Pint“. In Deutschland gelten Fischschuppen als Glücksbringer, und Feuerwerk soll böse Geister vertreiben.
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