Das Deutsches Museum ist ein ganzer Planet der Wissenschaft und Technik mitten in München. Hier darf man nicht nur schauen, sondern auch anfassen, Kurbeln drehen, Experimente starten und Vorführungen erleben. Nach mehrjähriger Sanierung kamen 19 neue Ausstellungen und moderne Interaktiverlebnisse hinzu. Ein Tag vergeht wie im Flug – kommen Sie am besten mit Plan und bequemen Schuhen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Drinnen warten Dutzende Themenräume – von Chemie, Elektronik und klassischer Optik bis zur Astronautik und Luftfahrt. Für Familien gibt es das „Kinderreich“, Wissenschaftsshows und spezielle Routen. Ein Besuch lohnt sich bei jedem Wetter: Auf der Museumsinsel ist es großzügig, mit Café, Ruhebereichen und Aufzügen. Unten finden Sie alles, was Sie vorab wissen sollten.
Adresse: Museumsinsel 1, 80538 München
Offizielle Website: www.deutsches-museum.de/en
Eingang: durch das neue gläserne Eingangsbauwerk an der Corneliusbrücke (neuer Haupteingang – erstmals seit fast 100 Jahren).
Öffnungszeiten und praktische Hinweise


In der Regel ist das Museum vom Vormittag bis zum späten Nachmittag geöffnet – ideal für einen vollen Besuch mit Führungen und Kaffeepausen. An Spitzentagen kann es Warteschlangen an den Kassen geben – Online-Tickets sparen Zeit. Einzelne Bereiche werden im Zuge der laufenden Erneuerung bis 2028 zeitweise geschlossen; prüfen Sie am Vortag Website-Hinweise zu Zeiten und Zugänglichkeit.
- Empfohlene Besuchsdauer: ein ganzer Tag
- Parken: begrenzt rund um die Insel; bequemer mit S-Bahn bis Isartor oder U1/U2 bis Fraunhoferstraße, Tram 16 bzw. 18
Warum sich der Besuch gerade jetzt lohnt
In den letzten Jahren hat das Museum stark „verjüngt“: Ausstellungen sind anschaulicher, Wege familienfreundlicher. Vorführungen leiten Ingenieurinnen, Pilotinnen und Handwerker*innen – komplexe Themen werden lebendig und verständlich. Sie können ins VR-Labor, ins Forum der Zukunft mit „Strömungskuppel“ und danach zu Musik, Agrartechnik oder Verkehrsgeschichte wechseln. Dieser Mix begeistert Gruppen mit sehr unterschiedlichen Interessen.
Highlights der Ausstellungen
- Chemie. Interaktive Themeninseln, ein Experimentierfeld mit Gästelabor und eine Kinderrallye zeigen Chemie im Alltag – vom Shampoo bis zur Atemluft.
- Elektronik. Von Grundbauteilen (Transistor, Kondensator, Diode) bis zur Wirkung der Miniaturisierung auf unser Leben; verpassen Sie nicht die Installation „Schrott-Tornado“.
- Musikinstrumente. Vom Cembalo und Saxofon bis zum Synthesizer – die Evolution des Klangs aus Ingenieurssicht.
- Landwirtschaft & Ernährung. Woher unser „tägliches Brot“ kommt, welche Auswirkungen Produktion und Konsum auf Gesundheit und Umwelt haben – mit vielen Interaktiven.
- Astronautik & Luftfahrt. Klassiker des Hauses, die man immer wieder sehen möchte.
Führungen und Wissenschaftsshows
Am einfachsten erschließt man die Größe des Museums mit Guide. Überblicksführungen helfen, eine persönliche „Tageskarte“ der Interessen zu zeichnen, thematische Touren gehen in die Tiefe. Täglich gibt es kostenlose Demonstrationen – kurze, eindrucksvolle Wissenschafts-Performances. Gruppen- und Spezialformate am besten vorab buchen.
- Tour-Arten: Überblick, Kinderführungen, Thementouren, Gruppen
- Demos: täglich in verschiedenen Bereichen, Teilnahme frei bis zur Platzauslastung
Für Familien und Kinder
Auch die Jüngsten kommen nicht zu kurz – und das ganz praktisch. Die Routen sind so gedacht, dass Kinder nicht Zuschauer, sondern Mitmacher sind. Für Geburtstage gibt es altersgerechte Programme, und das Kinderreich verwandelt Physik und Musik in Spiel.
- Kinderreich: 3–8 Jahre, 14 Spielzonen (Feuerwehrwagen, Murmelbahn u. a.)
- Geburtstage & Workshops: bis 10 Kinder pro Gruppe, Voranmeldung erforderlich
Café, Pausen, Shop und Bibliothek
Große Räume ermüden selbst Enthusiast*innen – planen Sie Pausen ein. Im zweiten Obergeschoss gibt es Restaurant und Café mit Dachterrasse, im Foyer eine weitere Café-Station und im Erdgeschoss eine Picknickzone für mitgebrachte Speisen. Der Museumsshop (auf halbem Weg zur Ludwigsbrücke) bietet Modelle, Poster, Spiele und Bücher. Im Lesesaal sind rund 25.000 Bände zugänglich (Eintritt frei während der Öffnungszeiten).
Barrierefreiheit
Das Museum macht seine Angebote Schritt für Schritt für alle zugänglich. Rampen und Aufzüge verbinden die Ebenen, im Foyer stehen Leihrollstühle bereit. Es gibt ausgewiesene Parkplätze auf der Insel an der Boschbrücke und an der Ludwigsbrücke. Barrierefreie WCs befinden sich auf Ebene E1 (Eingang und Hörsaal), Ebene -1 (Kinderbereich) und E2 (Museumsrestaurant, nahe der Raumfahrtausstellung). Die App des Museums bietet mehrsprachige, barrierefreie Services sowie spezielle Touren (taktile Führungen, Gebärdensprache, Angebote für Menschen mit Demenz u. a.).
Veranstaltungen und Digitales
Neben der Dauerausstellung stehen regelmäßig Vorträge wie „Wissenschaft für alle“ sowie Montagskolloquien in den Vorlesungszeiten auf dem Programm. Die Online-Sammlung und digitale Projekte helfen bei Vorbereitung und Nachbereitung des Besuchs: digital.deutsches-museum.de/en.
Tickets und Preise
Die Tarifstruktur ist für Einzelbesucher, Familien und Gruppen übersichtlich. Online-Kauf spart Zeit – besonders an Wochenenden und in Ferien. Ermäßigungen und Regelungen für Begleitpersonen sind transparent auf der Website erläutert. Richtwerte:
- Erwachsene: 15 € (Kinder bis 5 Jahre und Clubmitglieder frei)
- Kinder/Jugendliche 6–17, Schüler, Auszubildende, Studierende: 8 €
- Menschen mit Behinderung: 8 € (eingetragene Begleitperson frei)
- Familienticket: 31 € (bis zu zwei Erwachsene + Kinder bis 17)
- Gruppen ab 15 Erwachsenen: 12 € pro Person
Ein wenig Geschichte
Die Museums-Idee entstand 1903 in einem Kreis von Ingenieur*innen um Oskar von Miller – als „Deutsches Verbundmuseum der Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik“. Wegen des Ersten Weltkriegs eröffnete das Gebäude auf der Insel offiziell erst 1925. Architektonisch zählt es zu den frühen Großbauten aus Stahlbeton in Deutschland – gegründet auf über 1.500 sogenannten „Straußenpfählen“, die bis zu sieben Meter tief in den Boden getrieben wurden.
Gut zu wissen vor dem Besuch
- Die Modernisierung läuft bis 2028: Einzelne Bereiche können vorübergehend geschlossen sein – das Programm bleibt dennoch reichhaltig.
- Bester Tipp: direkt zur Öffnung kommen und 3–5 Prioritäten wählen.
- Pausen fest einplanen: Dachterrasse, Picknickzone und Cafés retten die Konzentration für den Nachmittag.
Das könnte Sie auch interessieren: Die schönsten Städte Deutschlands: 12 Städte, die man besuchen sollte