Zu Beginn der Woche herrscht auf vielen Straßen in Deutschland äußerst gefährliche Glätte: rutschige Fahrbahnen, Schnee selbst in tiefer gelegenen Regionen und stellenweise Eisregen haben den Verkehr massiv beeinträchtigt. Das erste ernsthafte Winterintermezzo führte zu zahlreichen Unfällen auf Autobahnen und innerstädtischen Straßen. Nach Angaben der Polizei kamen infolge von Glätte und Schneefall in mehreren Bundesländern Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Autofahrer und Fußgänger werden eindringlich gebeten, besonders aufmerksam zu sein und die schwierigen Wetterbedingungen bei der Planung ihrer Wege zu berücksichtigen.
- Meteorologen warnen vor neuem Schneefall und gefrierendem Regen
- Offizielle Unwetterwarnungen im Zusammenhang mit extremer Glätte galten seit den frühen
- Mehrere tödliche Unfälle auf vereisten Autobahnen
- Dutzende Unfälle in Mittelhessen
- Beeinträchtigungen auch an Flughafen und im öffentlichen Verkehr
- Aussichten: mehr Schnee, Kälte und anhaltende Glättegefahr
Meteorologen warnen vor neuem Schneefall und gefrierendem Regen
Der plötzliche Wintereinbruch hat innerhalb kurzer Zeit ganze Regionen Deutschlands in eine Schneelandschaft verwandelt. Die entstandene Eisschicht auf den Straßen verschlechterte die Lage auf Autobahnen und Nebenstraßen deutlich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet neue Schneefälle, Episoden mit gefrierendem Regen und weitere Einschränkungen im Straßenverkehr, insbesondere im Süden und Südosten des Landes.
Offizielle Unwetterwarnungen im Zusammenhang mit extremer Glätte galten seit den frühen
Morgenstunden unter anderem in den Regionen Stuttgart und Tübingen. Rutschige Straßen, Unfälle und Verspätungen im öffentlichen und Individualverkehr wurden zudem in Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg registriert. Polizeisprecher in Bayern und Niedersachsen sprachen von der ersten „echten“ Winternacht dieser Saison.
Mehrere tödliche Unfälle auf vereisten Autobahnen
Besonders angespannt war die Lage auf den großen Verkehrsachsen. In der Oberpfalz (Bayern) kam es auf der Autobahn A93 nahe Maxhütte-Haidhof zu einem schweren Unfall mit zwei Lastwagen und einem Pkw. Nach ersten Angaben der Polizei kamen dabei mindestens drei Menschen ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt. Die genauen Unfallursachen sind noch unklar, allerdings betonte die Polizei, dass die Fahrbahn zum Unfallzeitpunkt aufgrund des Wetters vereist war.
Der Abschnitt der A93 nördlich von Regensburg in Fahrtrichtung Regensburg wurde ab etwa zwei Uhr nachts vollständig gesperrt. Es wurde damit gerechnet, dass die Sperrung noch mehrere Stunden andauert, um Rettungs- und Bergungsarbeiten sowie die Unfallaufnahme zu ermöglichen.
Auch auf der Autobahn A81 nahe Geisingen (Baden-Württemberg) kam ein Mensch bei einem Unfall ums Leben. Die Fahrbahn in Richtung Singen (Landkreis Konstanz) wurde vorübergehend gesperrt, wie Polizeisprecher mitteilten.
Dutzende Unfälle in Mittelhessen
Schwierige Straßenverhältnisse wurden auch in Mittelhessen gemeldet. Dort ereigneten sich nach Polizeiangaben zwischen 18 Uhr am Sonntag und dem folgenden Morgen 38 Verkehrsunfälle, die auf Glätte und Schneefall zurückzuführen sind. Neun Personen wurden verletzt, eine Frau erlitt schwere Verletzungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Polizei betonte, dass viele Unfälle auf eine nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen seien: Zahlreiche Fahrer hätten die rutschigen Stellen, Schneebelag und die eingeschränkte Sicht offenbar unterschätzt. Der Gesamtsachschaden aller Unfälle im betroffenen Bereich wird auf rund 273.000 Euro geschätzt.
Beeinträchtigungen auch an Flughafen und im öffentlichen Verkehr
Die Winterlage wirkte sich nicht nur auf den Straßenverkehr aus. In Schleswig-Holstein führte Glätte zu erheblichen Problemen auf der Autobahn A7, wo der Verkehr streckenweise stark eingeschränkt war. Auf der A9 in Mittelfranken, im Raum Schnaittach, rutschten mehrere Lkw von der Fahrbahn, was ebenfalls zu kurzzeitigen Sperrungen und Staus führte.
Am Flughafen Köln/Bonn wurden am Sonntagnachmittag die Starts und Landungen für etwa 45 Minuten unterbrochen, um die Start- und Landebahnen zu enteisen und mit Streumitteln zu behandeln. In Würzburg stellte der öffentliche Nahverkehr aus Sicherheitsgründen in der Nacht den Busbetrieb komplett ein, während die Straßenbahnen weiterhin, wenn auch mit Anpassungen, im Einsatz blieben.
Aussichten: mehr Schnee, Kälte und anhaltende Glättegefahr
Laut Deutschem Wetterdienst bleibt das Wetter in Deutschland am Montag wechselhaft und kalt. Im Osten und Nordosten wird mit leichtem Schneefall gerechnet, in Teilen Ostbayerns sind auch stärkere Schneefälle möglich. Im Südosten Bayerns hält das Risiko von gefrierendem Regen an, der erneut zu Glatteisbildung führen kann.
In weiten Teilen des Landes wird überwiegend starke Bewölkung mit örtlichen Auflockerungen erwartet. In einem breiten Streifen von der Schweiz bis zum Bayerischen Wald fällt länger anhaltender Niederschlag, im Südosten überwiegend in Form von gefrierendem Regen. Im Westen und in der Mitte Deutschlands sind einzelne Schauer angekündigt, im Norden kann zeitweise Schneeregen oder nasser Schnee auftreten.
Die Höchsttemperaturen liegen tagsüber etwa zwischen +1 Grad Celsius an der Oder und bis zu +8 Grad im Raum Aachen. Der Wind weht meist schwach bis mäßig aus südlichen Richtungen. In der Nacht zu Dienstag wird es im Südosten und in höheren Lagen leicht frostig bei Werten zwischen 0 und –3 Grad und darunter. Dadurch bleibt das Risiko von Glatteis auf den Straßen weiterhin erhöht.
Mehr lesen: Weihnachtszauber im Botanischen Garten: der Christmas Garden Berlin im Lichterglanz

